Buchrezension: Microsoft Copilot für Einsteiger – Ein Praxis-Handbuch, das neue Maßstäbe setzt
Es gibt Bücher, die man liest, und es gibt Bücher, mit denen man arbeitet. Stefan Malters “Microsoft Copilot für Einsteiger” gehört eindeutig zur zweiten Kategorie. Nach der Lektüre wird klar: Hier hat jemand ein Handbuch geschrieben, der nicht nur theoretisch über KI philosophiert, sondern täglich damit arbeitet und weiß, wo in der Praxis der Schuh drückt .

Strategische Geduld zahlt sich aus
Malters Entscheidung, sich Zeit zu lassen, erweist sich als Glücksgriff. Während andere Autoren hastig ihre KI-Ratgeber auf den Markt warfen und dabei riskierten, dass ihre Inhalte nach dem nächsten Update obsolet werden, wartete er ab. “So oft habe ich bestehende Blog-Beiträge und mein Schulungsmaterial jedenfalls noch nie überarbeitet”, gesteht er ehrlich . Diese Geduld zahlt sich aus: Das Buch erscheint genau zu dem Zeitpunkt, als Microsoft endlich einen einheitlichen Kurs einschlägt und Copilot zu einem verlässlichen Begleiter wird.
Didaktische Meisterleistung: Vom Einfachen zum Komplexen
Die wahre Stärke des Buches liegt in seiner didaktischen Durchdachtheit. Malter beginnt mit den absoluten Grundlagen – der ersten Anmeldung bei Copilot – und führt systematisch zu komplexeren Anwendungen. Dabei verliert er nie den roten Faden. Jedes Kapitel baut logisch auf dem vorherigen auf, ohne dass Einsteiger überfordert werden .
Besonders clever: Die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Copilot-Versionen wird von Anfang an klar gemacht. Malter erklärt präzise, wann man welche Lizenz braucht und was die Unterschiede zwischen der kostenlosen Version und Microsoft 365 Copilot sind . Das erspart Lesern frustrierende Erfahrungen, wenn plötzlich beworbene Features nicht verfügbar sind.
Praxisnähe, die überzeugt
Was das Buch von der Konkurrenz abhebt, ist die konsequente Praxisorientierung. Malter beschreibt nicht nur, was theoretisch möglich ist, sondern zeigt konkret, wie es funktioniert. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind so detailliert, dass wirklich jeder mitkommt. Von der ersten Eingabe im Chat über das Hochladen von Dateien bis hin zur Nutzung der Sprachfunktion – alles wird verständlich erklärt.
Besonders wertvoll sind die konkreten Anwendungsbeispiele. Malter zeigt nicht nur, dass Copilot Texte generieren kann, sondern demonstriert, wie man eine Unterrichtsplanung als Tabelle erstellen lässt oder ein PDF-Dokument zusammenfassen kann . Diese praktischen Beispiele machen den Unterschied zwischen einem theoretischen Überblick und einem echten Arbeitshandbuch aus.
Technische Kompetenz trifft journalistische Sorgfalt
Malters Hintergrund als Diplom-Journalist zeigt sich in der Qualität der Recherche und Darstellung. Er verschweigt nicht die Schwächen von Copilot, warnt explizit vor Datenschutz-Risiken und gibt realistische Einschätzungen ab. Trotz seiner langjährigen Partnerschaft mit Microsoft – er ist seit zehn Jahren Microsoft MVP – bleibt er kritisch und unabhängig.
Diese Ehrlichkeit zeigt sich auch in praktischen Details: Malter erklärt offen, dass er oft ChatGPT und Copilot parallel nutzt, um die besten Ergebnisse zu erzielen . Solche Insider-Tipps findet man in den meisten KI-Ratgebern nicht, weil die Autoren zu sehr auf ein bestimmtes Tool fixiert sind.
Umfassende Abdeckung aller Anwendungsbereiche
Das Buch glänzt durch seine Vollständigkeit. Malter behandelt nicht nur die Grundfunktionen, sondern geht detailliert auf die Integration in alle wichtigen Office-Apps ein . Von Word über Excel bis PowerPoint und Teams – jede Anwendung wird ausführlich behandelt. Dabei zeigt er auch die Grenzen auf und erklärt, wann welche Lizenz erforderlich ist.
Besonders beeindruckend ist das Kapitel zur Bilderkennung. Malter demonstriert, wie Copilot Diagramme interpretiert und Fotos beschreibt. Diese Funktionen werden in anderen Büchern oft nur oberflächlich erwähnt, hier aber mit konkreten, nachvollziehbaren Beispielen erklärt.
Innovative Lösungsansätze für typische Probleme
Malter denkt mit und antizipiert Probleme, die Einsteiger haben könnten. Die Erklärung der “Think Deeper”-Funktion ist ein gutes Beispiel: Er erklärt nicht nur, was die Funktion macht, sondern auch, wann man sie sinnvoll einsetzt und was man davon erwarten kann.
Auch die Behandlung der verschiedenen Eingabemöglichkeiten – von Text über Dateien bis zur Spracheingabe – zeigt seine praktische Erfahrung. Malter weiß, dass verschiedene Nutzer verschiedene Präferenzen haben, und berücksichtigt das in seinen Erklärungen.
Zukunftsorientierung ohne Hype
Während viele KI-Bücher entweder übertrieben euphorisch oder unnötig pessimistisch sind, findet Malter den richtigen Ton. Er erklärt sachlich, was heute möglich ist, ohne unrealistische Erwartungen zu wecken. Gleichzeitig gibt er einen realistischen Ausblick auf kommende Entwicklungen, ohne in Spekulationen zu verfallen.
Seine Einschätzung, dass es spätestens 2035 keinen Arbeitsplatz mehr geben wird, der nichts mit KI zu tun hat , ist fundiert und hilft Lesern, die Relevanz des Themas einzuordnen.
Serviceorientierung, die begeistert
Malter denkt über das Buch hinaus. Die QR-Codes zu weiterführenden Inhalten in seinem Blog zeigen, dass er versteht: Bei einem so schnelllebigen Thema braucht es kontinuierliche Updates. Diese Serviceorientierung zieht sich durch das ganze Buch – von den detaillierten Screenshots bis zu den praktischen Tipps für den Arbeitsalltag.
Fazit: Ein Standardwerk für die KI-Ära
“Microsoft Copilot für Einsteiger” ist mehr als nur ein Handbuch – es ist ein Wegweiser in die KI-gestützte Arbeitswelt. Malter hat ein Buch geschrieben, das sowohl Einsteigern den Einstieg erleichtert als auch erfahrenen Nutzern neue Perspektiven eröffnet. Die Kombination aus technischer Kompetenz, didaktischem Geschick und journalistischer Sorgfalt macht es zu einem Standardwerk.
Wer ernsthaft mit Copilot arbeiten will – ob als Privatperson, in der Schule oder im Unternehmen – kommt an diesem Buch nicht vorbei. Es ist Investition und Zeitersparnis zugleich, Nachschlagewerk und Lernbegleiter in einem.
Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
Ein Buch, das neue Maßstäbe setzt. Malter beweist, dass gute Sachbücher entstehen, wenn Expertise auf Geduld trifft. Das Ergebnis ist ein Handbuch, das seinen Namen verdient und lange relevant bleiben wird. Absolute Kaufempfehlung für alle, die KI nicht nur verstehen, sondern wirklich nutzen wollen. Ein wenig Abzug gibt es nur, weil der Themenkomplex Security, Governance und Compliance zu kurz kam – und ich denke, dass es ein Endanwender Thema ist.
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