hier möchte ich stichpunktartig meine Eindrücke von der SZ-App (getestet unter Windows8 (Laptop und Surface RT-Tablet und iPad) auflisten:
- das Probe-Abo hat mich überzeugt, mir ein kostenpflichtiges Digitalabo zu bestellen. Ich bin jedoch noch nicht 100% sicher, später 29€ statt 19€ im Monat zahlen zu wollen.
- Hauptgrund, täglich wieder die SZ zu lesen und nicht nur Social Media Stream und Blogs, ist der Ausblick aus der Filterbubble und Abtauchen in ganz andere Themen.
- Leider lädt die App neue Ausgaben nicht im Hintergrund, was mich anfangs störte
- Ich liebe es, bereits am Abend die Zeitung vom nächsten Tag zu lesen! Bin gespannt, wie lange dieser logistisch und drucktechnisch bedingte Vorteil noch anhalten wird. Schön, zu sehen, dass am nächsten Tag noch Updates heruntergeladen werden. Mir ist die \”Change History\” jedoch nicht klar.
- Kommentarfunktionen fehlen mir, es ist kein gemeinsames \”Social Reading\”-Erlebnis mit Bekannten, Freunden und Fremden möglich. Das sollte bei einer App in 2012 zu realisieren sein. Vor allem Twitter entwickelt sich immer mehr vom Informations-zum Meta-Unterhaltungsmedium (vgl. #bsf #Tatort #tvog). Artikel teilen per eMail greift zu kurz (iOS), erfreulich ist jedoch, dass der Artikelinhalt z.Tl. komplett in die Mail eingefügt wird. Bei Windows8 kann ich den Artikel noch auf Twitter teilen, es wird jedoch der komplette Text gepostet und kein (Short) URL-Link generiert. Senden nach OneNote und Evernote funktioniert unter Windows8 ebenfalls.
- Suche innerhalb meiner heruntergeladenen Ausgaben funktioniert beim iPad, jedoch nicht unter Windows8, da die App leider nicht im \”Search Charm\” integriert ist. Leider kann ich auch nicht nach/in nicht heruntergeladen bzw. gekauften Ausgaben suchen, was für mich Mehrwert brächte und der SZ weitere Monetarisierungsoptionen.
- Lobenswert sind die multimedialen Ergänzungen wie Videos (Interviews, Rezensionen), sowie vorgelesene Kolumnen. Ich hätte gerne bei musikalischen Kritiken auch eingebettete Player mit den empfehlenswerten Liedern. Da bieten sich doch Einnahmemöglichkeiten durch Cross-Selling/Marketing an. Ich möchte nicht ständig während des Lesens in andere Apps wechseln müssen.
- Kulturelle Veranstaltungshinweise z.B. für München fehlen mir, auch dort würde ich gerne mit einem Klick die Konzertkarten kaufen (wieder der Hinweis: man kann mit Affiliate-Links Geld verdienen)
- Navigation ist einfach, klar strukturiert und funktional. Es irritierte mich jedoch, dass die Sub-Navigation rechts erst beim erneuten Klick auf \”Inhalt\” in der unteren Navigation zu sehen war (tritt nur beim iPad auf, nicht Windows8)
- Summa Summarum hat mich die App noch nicht davon überzeugt, dass die digitale Zeitung als Format mit einem festen Publizierungszeitpunkt Zukunft haben wird. Obwohl ich die Möglichkeit des Offline-Lesens sehr schätze (im Zug und Flieger gibt es jedoch Zeitungen en Masse), wäre ich wohl eher bereit, für eine Online-Zeitung zu zahlen, die sich ständig aktualisiert (Web-Auftritt mit Mobile Apps für SmartPhones & Tablets) und sich nicht mehr an einen festen Redaktionsschluss halten muss. Bin jedoch kein Befürworter einer strengen Paywall.
Ich beobachte mich dabei, dass ich mehrmals am Tag auf SpiegelOnline und Sueddeutsche.de vorbei schaue, aber die digitale Zeitung mit der hier erwähnten App nur einmal am Tag (an)lese und mich ärgere, wieder nur ein Drittel gelesen zu haben. Solche Emotionen habe ich bei Websites seltsamerweise nie. Ich gehöre wohl nicht der \”Generation Zeitungsausleser\” an und auch die App passt nicht voll zu meinem digitalen Konsum-und Kommunikationsverhalten.