Ulrich Beck ??ber Fernbeziehungen
Pünktlich zu meinem heutigen Hochzeitstag (den ich zur Zeit noch von meiner Frau räumlich getrennt erlebe) erläutert der Münchner Soziologe Ulrich Beck im Interview mit der Frankfurter Rundschau seine Ansichten zu Fernbezeihungen. Diese speisen sich sowohl aus wissenschaftlichen Forschungen als auch aus eigenen Erfahrungen, da er und seine Frau oft wochenlang getrennt leben.
Für Beck trifft der Kästnersche Satz, dass Liebe am Geografischen krepiere, nicht mehr ganz zu. Moderne Kommunikationsmittel wie Skype erleichterten die Fernliebe sehr. Schmerzlich sei Fernliebe dann, wenn Krankheit und Kummer aufträten. Obwohl die Fernliebe deutlich zunehme, gäbe es laut Beck keine Fernliebe ohne Nahliebe. Es könnte sogar eine neue Form von Intimität in einer Fernliebe aufkommen, die im Alltagstrott einer reinen Nahbeziehung untergehen könnte. Wichtig für die Pflege einer Fernbeziehung sei vor allem das ritualisierte, tägliche Telefonieren, für das man sich Zeit nehmen müsse. Interessanterweise würden die Paare wieder in alte Rollenmuster zurückfallen,wenn Kinder anstünden und sich die Frau hauptsächlich um den Haushalt kümmern würde. In Beckschen Haushalt sei er jedoch Spezialist für Lammbraten.
Soweit das Interview. Mich interessiert das Thema sehr, daher werde ich auch bald von der Volkswagenstiftung befragt/beforscht. Thema: Multilokalität von Familie http://www.dji.de/multilokale_familie