Am 4.Dezember fand ein weiterer LearnTank statt, den Nicole Y. Männl und Robert Basic organisiert haben. Gastgeber war das Modul57, dem ich an dieser Stelle dafür danke.
Nach einer ausführlichen Vorstellungsrunde mit Erfahrungsaustausch über Monetarisierung und wie man mit Bloggen Geld verdienen kann führte Robert in unterschiedliche Blogger-Typen ein:
Blogger-Typologie
- Hobby-Blogger
- Fach-Blogger
- Vollzeit-Blogger
Folgende Monetarisierungsmöglichkeiten wurden gesammelt:
- Affiliate-Links (zB zu eBay, Amazon)
- Google AdSense
- Anzeigenschaltung / Banner-Werbung
- SEO
- Sachgüter
- Paid Postings
- VG Wort
- Buch / eBooks
- Vorträge
- Events
- Dienstleistungen
- Workshops / Beratung
- Eigener Shop
- Spenden
- CrowdFunding
- Sponsoring
Blogger-Kollektive
- Reise-Blogger wurden ausführlich beschrieben und das Geschäftsmodell dahinter erklärt. Eine sehr kritische Diskussion entfachte Robert, weil er Bedenken in Sachen Glaubwürdigkeit hat. Es würde nicht offen kommuniziert, dass die Reisen vom Kunden bezahlt seien. Viele Teilnehmer waren der Ansicht, dass doch nicht erwähnt worden sei, man berichte unabhängig und frei.
- Es kam die Frage auf, wie gut solche Kollektive funktionieren. Cornelia Diedrichs (hier ihr Blogpost zum LearnTank) meinte, dass es im Beauty-Bereich eher schwierig sei und verwies auf „Stutenbissigkeit“ und Neid.
- Am Beispiel von MobileGeeks wird deutlich, dass der (monetäre) Erfolg nur im Team realisiert werden kann. Hinter Sascha Pallenberg stehe ein starkes Team, das in unterschiedlichen Zeitzonen schreibe, und vor allem die mediale und tonale Lautstärke sehr helfe . \”Jeder sehr bekannte Tech-Blogger ist laut\”, so Robert Basic. Der MobileGeek-Blogger Carsten \”Caschy\” Knobloch ist ein exzellentes Beispiel, wie man im Herzen Hobby-Blogger bleiben kann und dennoch als Vollzeit-Blogger arbeitet, der damit seinen Lebensunterhalt verdient. Er lässt sich nicht verbiegen, erklärt neueste Technologien im Ruhrpottstil leicht verständlich mit viel Persönlichkeit, kompletten Einsatz, unendlicher Faszination für neue Technik und so gut wie keine Freizeit. \”Ein Marathon-Mann\” (R. Basic)
- Ich stelle die Frage, wann die ersten Burnout-Fälle bei Tech-Bloggern publik werden, denn der extreme Zeitdruck, als Erster Top-Stories, Unboxing-Videos oder Echtzeit-Blogposts aus Pressekonferenzen zu liefern ist sehr hoch.
Nach der CaseStudy, wie Peter Turi arbeitet, folgt ein Ausflug in das Thema Mediadaten: Was sind sie? Was bringen sie?
Darüber hinaus kenne kaum ein Blogger die IVW, die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V., und wäre dort angemeldet. Größte Krankheit der Blogger, so Robert: sich nicht dort anzumelden
Gegen Ende gab es noch vielschichtige Diskussionen rund um Verlinkungen. Wie geht man mit Bloggern, um die eine Ware bekommen und dann keinen Link in den Shop setzen? Sind diese Links überbewertet oder zählt mehr die gute, alte Markenbildung/Branding? Print-Zeitschriften, die z.B. über Mode berichten, können ja auch keine Links setzen. Besonders kritisch beäugt wird Amazon, da sich die AGBs ständig veränderten und Provisionen sinken würden. Links in Texten gingen gar nicht mehr und für einen vermittelten TV, der 1600€ koste, blieben für den Blogger max. 10€ übrig.
Robert empfiehlt, mit der Platzierung von Google AdSense zu experimentieren, zu verschieben und Erfolg zu messen.
Im ganzen ein gelungener Abend mit reichlich Austausch und Input der Teilnehmer, es wurde von den Organisatoren nicht durchreferiert, was gut ankam. Es wurden keine einfachen Patentrezepte zu dem komplexen Thema geliefert, sondern sich differenziert Zielgruppen und deren Blogs angeschaut und dort wertvolle Inspirationen geliefert. Leider blieb zu wenig Zeit, um auf die Entscheidungsmatrix zu Monetarisierungsoptionen und Potentialanalyse tiefer einzugehen.
Nach dem wie man mit Bloggen Geld verdient, wurde am Ende auch das Geheimnis gelüftet, wer verhältnismäßig am meisten Geld verdient: der renommierte Fachblogger (exemplarisch wurde Lawblog genannt).
Man sollte vielleicht auch zu bedenken geben, dass das Thema IVW auch mit enormen Kosten verbunden ist.
Vielen Dank für diesen Einblick! Ich konnte leider am vergangenen Dienstag nicht dabei sein.