Zygmunt Bauman: Konsum macht einsam
Die SZ interviewte in der heutigen Ausgabe Zygmunt Bauman über das Streben nach Glück und Fallen beim Konsumdenken. Menschen würde immer mehr als Produkte wahrgenommen werden und die Gesellschaft würde anhand von Konsumkriterien nach Innen und Außen unterschieden werden. Konsum sei der Mitgliedsbeitrag für die Gesellschaft . Bekannter Trick beim Konsum sei es, immer neue Sehnsüchte zu wecken, die als Sucht endeten.
Bei multimedialen Gadgets würde das Geld verloren gehen, das man über lange Zeit in Apps gesteckt habe, wenn man Rückzug aus Konsum antrete. Die Kosmetikindustrie mache klar, dass wenige, dünne Wimpern ein Problem seien und biete Produkte als Abhilfe an, die auch wirken. Lasse der Konsum jedoch nach, fielen neuen Wimpern wieder aus. So entstünden laut dem bekannten polnischen Soziologen Abhängigkeiten und Süchte.
Die größte Bedrohung für eine Gesellschaft, die das Glück zur höchsten Maxime erklärt habe, sei ein wunschlos glücklicher Kunde. Er kaufe ja nichts mehr ein.